Initiative stößt auf gute Resonanz

SCHÖMBERG. Die Unterschriftenaktion gegen den Schömberger Gemeinderatsbeschluss, wonach das Wellenbad in stark verschlankter Form wiederbelebt werden soll, ist ins Rollen gekommen. Es gibt positive Reaktionen.

Nach Bekanntwerden der Aktion „standen die Telefone bei uns nicht mehr still“, sagt Elfi Mösle-Reisch von der Initiativgruppe „Bürgerbegehren Wellenbad“.

Gemeinsam mit Daniela Sehler, Alex Volkert, Andreas Karcher und Thomas Eschwey strebt sie den ersten Bürgerentscheid im Landkreis Calw an, mit dem der Beschluss vom 8. April gekippt werden könnte. Dazu verteilen sie auch auf Anfrage gezielt Unterschriftenbögen, die dann die Runde machen, sei es unter Nachbarn, in Bekanntenkreisen oder dem Umfeld öffentlicher Einrichtungen. Jede Unterschrift beantwortet folgende Frage mit einem „Ja“: „Sind Sie gegen die Wiedereröffnung des Wellenbades nach Umbau/Teilabbruch zu geschätzten Kosten von zirka 1,54 Millionen Euro, bei zusätzlich geschätzten Risikokosten von 276 000 Euro, plus neuer Heizungsanlage für weitere zirka 300 000 Euro und jährlich kalkulierten Unterhaltskosten von zirka 500 000 Euro?“

Die Öffentlichkeit diskutiert

„Die Reaktionen aus der Bevölkerung sind sehr positiv“, sagt Andreas Karcher mit Blick auf die gewaltige Resonanz – „und das quer durch alle Altersschichten“. Insbesondere die Aussicht darauf, mitentscheiden zu können, komme bei vielen Schömbergern gut an. Bislang habe der Gemeinderat das Thema Wellenbad weitgehend unter sich ausgemacht, Teile des Entscheidungsprozesses seien gar nicht zur Bevölkerung gedrungen. „Jetzt wird in der Öffentlichkeit mehr diskutiert.“ Allein dies sei bereits als Erfolg zu werten.

Eine alternative Lösung zum Gemeinderatsbeschluss bieten die fünf nicht an. „Das können wir auch nicht.“ An das Bürgerbegehren, das durch mindestens 500 Unterschriften dokumentiert sein muss, um in einen Bürgerentscheid zu münden, dürfe kein Gegenvorschlag gekoppelt werden, erläutert Thomas Eschwey. „Uns geht es auch nicht um ein Nein oder Ja zum Wellenbad, sondern darum, dass es nicht zu den geplanten Konditionen wiedereröffnet wird.“

Hoffnung auf 500 Unterschriften

Wellenbad-Gegner seien sie keinesfalls. Der Beschluss des Gemeinderats beinhaltet nach Auffassung der Initiativgruppe jedoch zu viele Unbekannte. Einerseits berge die marode Bausubstanz das ständige Risiko weiterer plötzlich anfallender Kosten, andererseits lasse sich angesichts der sinkenden Attraktivität – Rutsche, Außenbecken, Massagebrunnen und Kinderplanschbecken sollen nicht weiter betrieben werden – keine zuverlässige Prognose zu den Besucherzahlen machen.

Die lebhafte Resonanz auf die Unterschriftenaktion nährt die Hoffnung auf mindestens 500 Unterschriften innerhalb der nächsten Wochen. Für ein rechtlich anerkanntes Bürgerbegehren ist es notwendig, mehr als zehn Prozent der Kommunalwahlberechtigten zu mobilisieren. Geschehen muss dies innerhalb von sechs Wochen nach dem Gemeinderatsbeschluss, also bis zum 20. Mai. Die Unterschriftenliste muss dann der Gemeindeverwaltung übergeben werden, die wiederum nach positiver Prüfung der Voraussetzungen einen Bürgerentscheid vorbereiten muss. Dieser entspricht im Verfahren einer richtigen Kommunalwahl. Dann wird man wissen, wie die Bevölkerung zu dem Gemeinderatsbeschluss steht.

Für weitere Fragen stehen

stellvertretend für die Initiativgruppe zur Verfügung:

Andreas Karcher, Telefon (0 70 84) 93 16 19 oder (01 73) 6 62 90 86 und Thomas Eschwey unter der Rufnummer (0 70 84) 93 10 36.

Bei ihnen können auch weiter Unterschriftenbögen angefordert werden